
Die Grippewelle in Deutschland hat in den letzten Wochen alarmierende Ausmaße angenommen. Nach Angaben von tagesschau.de sind die Infektionszahlen, insbesondere bei Kindern, stark gestiegen. Dies spiegelt sich auch in den Schulen wider, wo bereits mehrere Einrichtungen aufgrund der hohen Krankheitsfälle den regulären Unterricht aussetzen mussten.
Besonders betroffen ist die Theobald-Ziegler-Schule in Frankfurt-Eckenheim. Von etwa 350 Schülern sind 150 erkrankt, was dazu führte, dass nur ein Drittel der Lehrkräfte weiterhin unterrichten kann. Diese Situation hat die Schulleitung veranlasst, bis Ende der Woche lediglich eine Notbetreuung anzubieten. Am Donnerstag beispielsweise konnten nur 50 Kinder unterrichtet und betreut werden. Die Eltern zeigen Verständnis und stehen in Kontakt mit dem Gesundheitsamt, während in der Region verschiedene Atemwegserreger zirkulieren.
Erkrankungen bei Kindern nehmen zu
Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet von rund 7,9 Millionen Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme der Grippeinfektionen bei Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren. Daneben sind auch jüngere Kinder und Erwachsene vermehrt betroffen. Der Anstieg der Respiratorischen Synzytial-Viren (RSV) bei 0- bis 4-Jährigen stellt eine weitere Herausforderung dar. Diese Welle begann in der dritten Kalenderwoche des Jahres, während die Grippewelle selbst laut RKI am 30. Dezember ihren Anfang nahm.
In verschiedenen anderen Schulen in Frankfurt und Umgebung haben ähnliche Maßnahmen ergriffen. So stellte die Grundschule in Homberg/Ohm vorübergehend den Präsenzunterricht ein, bot jedoch eine Notbetreuung an und stellte digitale Aufgaben für die anderen Schüler zur Verfügung. Nach einer kurzen Unterbrechung läuft der Unterricht für gesunde Schüler dort mittlerweile wieder regulär. Auch die Grundschule in Reiskirchen handelte entsprechend und setzte Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung der Viren um.
Hintergrund der Grippewelle
Das langfristige Monitoring akuter Atemwegserkrankungen in Deutschland wird durch Projekte wie GrippeWeb unterstützt, ein Portal des Robert Koch-Instituts, das bereits seit 2011 Aktivität und Verbreitung dieser Krankheiten erfasst. Laut rki.de meldet die Bevölkerung wöchentlich, ob sie an Atemwegserkrankungen litten, was die Aussagekraft der Auswertungen erhöht. Dieses als “Citizen Science”-Projekt bezeichnete Monitoring ergänzt die Daten des ARE-Praxis-Sentinels.
Das aktuelle Geschehen zeigt, wie wichtig die Grippe-Impfung ist, die insbesondere für Risikogruppen empfohlen wird. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät, die Influenza-Impfung insbesondere im Herbst durchzuführen. Dies könnte möglicherweise zur Eindämmung der aktuellen Welle beitragen, die durch verschiedene Viren bedingt ist und besonders in Schulen und Kindergärten grassiert.
Experten raten zudem zu Hygienemaßnahmen, um die Verbreitung der Viren zu minimieren. Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen, hygienisches Husten, Abstandhalten und das Zu Hause bleiben, wenn man krank ist.