Gießen

Warnstreik in Gießen: Müllabfuhr und Straßenreinigung betroffen!

Am 12. Februar 2025 ist die Situation in Gießen angespannt, denn ein Warnstreik im öffentlichen Dienst sorgt für erhebliche Einschränkungen bei der Müllabfuhr und Straßenreinigung. Die geplante Leerung von Restmüll, Altpapier und Bioabfall am Donnerstag, den 13. Februar, wurde auf Freitag, den 14. Februar, verschoben. Auch die regulär freitaglichen Leerungen sollen erst ab Montagmorgen stattfinden, was die Bürger vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Die Gewerkschaft ver.di führt diesen Warnstreik fort, um auf die unzureichenden Arbeitsbedingungen und den Personalmangel in den betroffenen Bereichen aufmerksam zu machen.

Am Donnerstag werden auch die Beschäftigten der Vitos Klinik Gießen-Marburg sowie der kommunalen Verwaltung in Stadt und Landkreis Gießen in den Streik treten. Der Arbeitskampf beginnt mit der Frühschicht und endet um Mitternacht. Die Gewerkschaft ver.di hat es sich zum Ziel gesetzt, Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, besonders vor der bevorstehenden zweiten Tarifrunde, und skandalisiert das Verhalten der Arbeitgeber, die seit Oktober kein offizielles Angebot vorgelegt haben. Der Streikleiter Julian Drusenbaum kritisierte öffentlich, dass die Arbeitgeber sich in ihren Aussagen widersprechen, indem sie den Personalmangel leugnen, jedoch gleichzeitig keine Erhöhung der Arbeitszeitsouveränität anbieten.

Demonstration und Protestzug

Im Rahmen des Warnstreiks wird es auch eine Demonstration durch die Gießener Innenstadt geben. Der Protestzug, der um 9.00 Uhr an den Hessenhallen starten soll, wird mit einer Abschlusskundgebung am Berliner Platz enden. Organisatoren rechnen mit einer hohen Beteiligung, da viele Beschäftigte direkt von den Streiks betroffen sind.

Forderungen der Gewerkschaft ver.di

In der Tarifrunde 2025 fordert ver.di unter anderem:

  • Gehaltserhöhung von 8% oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat.
  • Höhere Zuschläge für besondere Belastungen.
  • Anhebung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich.
  • Drei zusätzliche freie Tage.
  • Ein flexibles „Meine-Zeit-Konto“ zur Entlastung bei steigender Arbeitsbelastung.

Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst betrifft sowohl die Beschäftigten der Müllabfuhr als auch diejenigen in weiteren Bereichen wie dem Nahverkehr sowie Einrichtungen wie Kitas. Derzeit sieht die Situation in mehreren Bundesländern ähnlich aus: In Berlin sind Bus-, Tram- und U-Bahnverkehr teilweise eingestellt, während in Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen bereits Warnstreiks im Nahverkehr begonnen haben. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Forderungen von ver.di nicht nur regional, sondern auch bundesweit Unterstützung finden.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. und 18. Februar in Potsdam angesetzt und nach der ersten Tarifrunde am 24. Januar, die ohne Ergebnis blieb, hoffen die Gewerkschaften auf Fortschritte. Bundesinnenministerin Nancy Faeser bezeichnete die Tarifrunde als „schwierig“, äußerte jedoch auch Hoffnungen auf eine Einigung. Es bleibt abzuwarten, ob die Arbeitgeber den Forderungen nachkommen werden oder ob es zu einer Ausweitung der Streiks kommen wird, wie ver.di bereits angedeutet hat.

Statistische Auswertung

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