Gießen

Neues Versorgungskonzept in Gießen: Bessere Behandlung für Herzpatienten!

Das Universitätsklinikum Gießen startet ein neues Versorgungskonzept, das darauf abzielt, die Behandlung älterer Patienten mit Herzschwäche vor größeren Operationen zu verbessern. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der Lebensqualität und der Senkung von Risiken für postoperative Komplikationen. Dieses bedeutende Projekt wird in Gießen koordiniert und umfasst auch vier weitere Universitätskliniken in Deutschland, wie Berlin, Würzburg, Rostock und Hamburg, und wird von einem Team aus Anästhesiologen, Kardiologen, Chirurgen und niedergelassenen Ärzten unterstützt. Die Studie trägt den Namen „Perioperative interdisziplinäre, intersektorale Prozess-Optimierung bei Herzinsuffizienz“ (PeriOP-CARE HF) und wird mit 4,5 Millionen Euro vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert, so Augsburger Allgemeine.

Patienten ab 65 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für postoperative Komplikationen aufweisen, werden mittels des Biomarkers NT-pro-BNP identifiziert. Dies ist wichtig, da Herzinsuffizienz häufig symptomarm auftritt und oft nicht rechtzeitig diagnostiziert wird. Die Studie zielt darauf ab, die Behandlungsergebnisse unter dieser Patientengruppe signifikant zu verbessern, indem eine strukturierte Nachbetreuung durch speziell geschultes Personal, sogenannte Heart Failure Nurses, eingeführt wird. Zudem sind interdisziplinäre Fallbesprechungen im Perioperativen Management-Board geplant, die eine optimale Therapieabstimmung ermöglichen.

Intensive Patientenüberwachung

Ein zentrales Element des neuen Konzepts ist das spezielle Monitoring der Patienten vor, während und nach der Operation. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, Komplikationen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Informationen aus der Patientenbetreuung werden an Hausärzte weitergegeben, um die Weiterbehandlung zu optimieren. Die Erforschung der gesundheitlichen Vorteile dieser neuen Versorgungsform in Deutschland, wie kürzere Aufenthalte auf Intensivstationen und im Krankenhaus, steht dabei im Fokus. Presseportal verweist auf die enge Zusammenarbeit mit der Barmer Krankenkasse zur gesundheitsökonomischen Auswertung des Projekts.

Postoperatives Vorhofflimmern (POAF) ist eine häufige Komplikation nach chirurgischen Eingriffen, die nicht nur während, sondern auch nach der Operation auftreten kann. Neueste Studien zeigen, dass POAF langfristige Gesundheitsrisiken mit sich bringt. Nach nicht-kardialen Eingriffen ergibt sich ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entstehung von Herzinsuffizienz bei Patienten, die postoperative Komplikationen wie POAF aufweisen. So wurde in einer dänischen Kohortenstudie das Risiko für Herzinsuffizienz bei Patienten mit neu aufgetretenem POAF untersucht. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass frühe Identifikation und Behandlung von POAF-Patienten zur Prävention von Herzinsuffizienz entscheidend sind, wie Gelbe Liste berichtet.

Das Projekt in Gießen ist daher nicht nur ein Schritt zur Verbesserung der lokalen medizinischen Standards, sondern auch ein Ansatz, um die weit verbreiteten Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem anzugehen. Die strukturierten Maßnahmen und Überwachungen könnten in der Zukunft auch in der Routineversorgung übernommen werden, und somit langfristig zur Verbesserung der Patientensicherheit und -versorgung beitragen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
augsburger-allgemeine.de
Weitere Infos
presseportal.de
Mehr dazu
gelbe-liste.de

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