
Prof. Dr. Werner Seeger ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM). Dies wurde am 15. April 2025 bekannt gegeben. Seeger war zuvor als Ärztlicher Geschäftsführer des UKGM tätig und hatte diese Position bis April 2024 inne. Mit seiner neuen Rolle verfolgt er das Ziel, den UKGM in der deutschen Universitätsmedizin gleichzustellen, insbesondere in finanzieller Hinsicht. Laut [kma-online.de] soll ein erster Schritt in diese Richtung das „Zukunftspapier plus“ aus dem Jahr 2023 sein, welches als Investitionsvereinbarung zwischen dem Land Hessen, dem UKGM und der Rhön-Klinikum AG dient.
Seeger betont die Notwendigkeit einer politischen Grundsatzentscheidung für eine auskömmliche Finanzierung des Gesundheitssystems. Der UKGM führt dazu einen konstruktiven Dialog mit der Hessischen Landesregierung. In seiner neuen Funktion wird er auch die strategischen Entscheidungen des Aufsichtsrats, der aus 16 Mitgliedern besteht und sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmervertreter umfasst, mitverantworten. Die Hauptaufgaben des Aufsichtsrates sind die Beratung und Überwachung der Geschäftsführung sowie die Genehmigung wichtiger Geschäftsentscheidungen, um das langfristige Wohl des Unternehmens sicherzustellen.
Langjährige Erfahrung und Expertise
Prof. Seeger bringt fast 50 Jahre Erfahrung in die neue Position ein und hat die klinische sowie wissenschaftliche Ausrichtung des UKGM maßgeblich geprägt. Er leitete das Zentrum für Innere Medizin seit 2000 und war ab 2005/2006 Ärztlicher Geschäftsführer des fusionierten und privatisierten UKGM. Zudem hat er die Élie-Metchnikoff-Seniorprofessur an der Justus-Liebig-Universität Gießen übernommen und fokussiert sich auf den Ausbau der Lungenforschung. Gleichzeitig leitet er das Institut für Lungengesundheit sowie das Deutsche Zentrum für Lungenforschung, welches einen wichtigen Teil seiner beruflichen Identität ausmacht, berichtet [op-marburg.de].
Die Bedeutung des UKGM in der Region Mittelhessen ist nicht zu unterschätzen: Mit 86 Kliniken und Instituten an den Standorten Gießen und Marburg ist das Klinikum ein zentraler Versorger. Über 11.200 Beschäftigte kümmern sich jährlich um mehr als 90.000 stationäre und über 420.000 ambulante Patienten. Die Einrichtung steht unter dem Dach der Rhön-Klinikum AG, die 95 Prozent der Anteile hält. Das Klinikum verfügt über 2.330 Betten und 57 Operationssäle, was die umfangreiche medizinische Infrastruktur unterstreicht.
Herausforderungen der Gesundheitsfinanzierung
Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind enorm, besonders in einem System, das 2022 insgesamt 498 Milliarden Euro an Gesundheitsausgaben verzeichnete, dies entspricht etwa 12,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland. Damit belegt Deutschland den dritten Platz weltweit in Bezug auf die Gesundheitsausgaben, hinter den USA und Kanada, so [bpb.de]. Ein großer Teil dieser Ausgaben entfiel im selben Jahr mit 53 Prozent auf die gesetzliche Krankenversicherung (GKV).
Die Finanzierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland sieht sich einer Reihe von Herausforderungen gegenüber. Der Anstieg der Gesundheitsausgaben wurde durch die Corona-Pandemie zusätzlich verstärkt. Diese Umstände fordern eine kreative und tragfähige Lösung, insbesondere wenn es darum geht, medizinischen Fortschritt, Forschung, Lehre und Pflege nachhaltig zu finanzieren.