
In Gießen und der umliegenden Region rund um die Lahn kam es in den letzten Tagen aufgrund umfangreicher Regen- und Schneefälle zu einem Anstieg der Pegelstände. Laut den aktuellen Berichten von Giessener Allgemeine wird die Wetterlage zu Jahresbeginn als gefährlich für die Flüsse in Hessen eingeschätzt. Meldestufen für Hochwasser sind in vielen Gebieten bereits erreicht, wobei in Gießen über die Ufer getreten ist.
Im besonderen Fokus steht die Lahn, wo die Pegelstände an verschiedenen Messstationen ein kritisches Niveau erreicht haben. Am Pegel Gießen-Klärwerk und in Leun ist die Meldestufe 1 überschritten, während am Gießen-Klärwerk die Meldestufe 2 erreicht wird. Fünf Pegel zeigen derzeit besorgniserregende Werte: viermal Meldestufe 1 und einmal Meldestufe 2. Die Pegelstände in Leun und am Gießen-Klärwerk überschreiten derzeit die Werte vom letzten Jahr, jedoch sind Szenarien mit extremen Hochwasserereignissen wie 2011 vorerst nicht zu befürchten.
Pegelstände und Wasserhaushaltsmodelle
Eine detaillierte Übersicht über die Pegelstände in der Region zeigt alarmierende Werte. Aktuelle Messungen sind wie folgt:
Pegel | Aktueller Pegelstand | Über dem Mittelwert |
---|---|---|
Marburg | 342 | 88% |
Leun | 546 | 160% |
Diez | 412 | 192% |
Kalkofen | 511 | 121% |
Lahnstein | 624 | 174% |
Die auf Basis des LARSIM (Large Area Runoff Simulation Modell) erstellten Wasserhaushaltsmodelle für das Lahngebiet erweisen sich als hilfreich, um die aktuelle Situation besser zu verstehen. Diese Modelle berücksichtigen verschiedene Faktoren wie Niederschlag, Schneeschmelze und Bodenversickerung. Die technischen Infrastrukturen für einen effektiven Vorhersagebetrieb sind bereits eingerichtet, und Abfluss- sowie Wasserstandsvorhersagen werden mindestens einmal täglich veröffentlicht, wie auf Hochwasser Hessen dokumentiert.
Prognosen und Ausblick
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht davon aus, dass die Hochwasserlage sich entspannen wird. Am Samstag, den 11. Januar, wurden vereinzelt Schneefälle in Nordhessen registriert, während der Sonntag und Montag weitestgehend niederschlagsfrei bleiben sollten. Die Prognosen bieten vorerst Entwarnung, da die Gefahr eines großen Hochwasserereignisses aktuell als gering eingestuft wird.
Insgesamt bleibt die Situation an den Flüssen in Hessen unter Beobachtung, und die Behörden sind in Alarmbereitschaft, um auf Veränderungen der Pegelstände reagieren zu können. Die Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern im Rahmen des Länderübergreifenden Hochwasser Portals (LHP) spielt eine entscheidende Rolle, um aktuelle Daten bereitzustellen und rechtzeitig vor Gefahren zu warnen. Die Bewohner der betroffenen Regionen sollten weiterhin wachsam bleiben und die Entwicklungen genau verfolgen.