Gießen

Gießen startet Wärmewende: Interaktive Plattform für Bürger geöffnet!

Gießen hat kürzlich eine Informationsplattform zur kommunalen Wärmeplanung ins Leben gerufen. Diese ermöglicht es Bürgern, ihre Adressen einzugeben, um Informationen über Anschlussmöglichkeiten ans Wärmenetz zu erhalten. Das zentrale Ziel ist die Dekarbonisierung der Fernwärme bis 2045. Zwar war ursprünglich eine Klimaneutralität bis 2035 angestrebt, doch dieses Ziel wurde als unerreichbar erachtet. Die Kosten für die gesamte Wärmewende in den kommenden 20 Jahren werden auf etwa 350 Millionen Euro geschätzt, wie Gießener Allgemeine berichtet.

Im Rahmen dieser Initiativen gehört Gießen zu den ersten drei hessischen Kommunen, die einen Entwurf zur kommunalen Wärmeplanung vorgelegt haben. Die Stadt beabsichtigt, dass bis 2035 mindestens 75 Prozent der Fernwärme klimaneutral bereitgestellt werden. Dabei orientiert sich Gießen an den übergeordneten Zielen von Hessen und Deutschland, die bis 2045 treibhausgasfrei sein wollen. Der Bund stellt in diesem Kontext 100 Milliarden Euro aus einem Finanzpaket zur Verfügung, die dem Klimaschutz dienen sollen.

Interaktive Plattform und Bürgerbeteiligung

Die neu geschaffene Plattform bietet nicht nur Informationen, sondern auch Beratungsangebote für die Bürger. Interessierte können bis zum 21. April Stellungnahmen abgeben, bevor das Stadtparlament im Juli über den Wärmeplan entscheiden soll. In Stadtbereichen, die derzeit noch keine Fernwärmeleitungen besitzen, sind individuelle Lösungen erforderlich.

Vertreter der Fraktion Gigg/Volt fordern eine offensivere Informationspolitik, um den Einbau neuer Gasheizungen zu vermeiden. Stadtvertreter betonen allerdings, dass der Umstellungsprozess bereits im Gange sei und das Bewusstsein in der Bevölkerung vorhanden ist. Die Umsetzung der Wärmeplanung ist nicht nur ein kommunales Anliegen, sondern wird auch von übergeordneten Projekten unterstützt, wie etwa dem Projekt KoWaP-Pro, das sich mit der treibhausgasneutralen Wärmeversorgung des Gebäudebestands beschäftigt. Dies bekräftigt die Notwendigkeit zur Steigerung der Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen

Das Projekt KoWaP-Pro, welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird, hat als Ziel die Entwicklung neuer rechtlicher Instrumente zur Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung. Dabei wird besonders auf die Klärung der kommunalen Anwendungsfelder und die Fortentwicklung des Rechtsrahmens geachtet. Eine zentrale Herausforderung liegt in der fehlenden Spezifizierung von Vorgaben für die Umsetzung der Wärmepläne.

Ein weiterer Aspekt des Projekts sind die geplanten Vorträge und Veranstaltungen, die sich mit der kommunalen Wärmeplanung befassen. Unter anderem wird am 17. Oktober 2024 ein Vortrag von Svenja Henschel, dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, sowie Online-Seminare zu relevanten Themen angeboten. Diese Veranstaltungen zielen darauf ab, den Austausch über kommunale Wärmeplanung und die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu fördern, was für die erfolgreiche Implementierung der Umschaltung auf klimaneutrale Wärmeversorgung entscheidend ist.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
giessener-allgemeine.de
Weitere Infos
lea-hessen.de
Mehr dazu
stiftung-umweltenergierecht.de

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