
Dr. Yuri Simeonov, ein engagierter Mitarbeiter der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen, wurde jüngst mit zwei bedeutenden Auszeichnungen geehrt: dem Behnken-Berger-Preis und dem Christoph-Schmelzer-Preis. Diese Ehrungen unterstreichen seine herausragenden Leistungen in der medizinischen Physik, einem Fachgebiet, das durch innovative Forschung und technische Entwicklungen geprägt ist.
Der Behnken-Berger-Preis gilt als die höchste Auszeichnung für Nachwuchsforschende in der medizinischen Physik in Deutschland. Simeonov erhielt diese Auszeichnung für seine Arbeit „3D range-modulators: Transition into the clinical operation“. Diese innovative Forschung beschäftigt sich mit der Partikeltherapie bei Tumorerkrankungen und stellt einen bedeutenden Fortschritt für die Behandlung von Krebs dar. Der Preis wurde im Rahmen des European Congress of Medical Physics in München verliehen und ist mit 9000 Euro dotiert. Der Christoph-Schmelzer-Preis ist zwar mit einer kleineren Geldsumme verbunden, genießt jedoch eine hohe Reputation in der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Innovative Forschung zur Bestrahlungstechnik
In seiner Dissertation, die mit dem Prädikat magna cum laude an der Philipps-Universität Marburg abgeschlossen wurde, untersuchte Simeonov die Entwicklung eines 3D-Reichweitenmodulators. Ziel dieser Entwicklung ist es, die Bestrahlung von bewegten Tumoren, insbesondere in der Lunge, zu optimieren. Aktuelle Bestrahlungstechniken benötigen oft mehr als zehn Minuten und können sowohl zu Unterdosierungen im Tumor als auch zu Überdosierungen im gesunden Gewebe führen.
Der neuartige 3D-Reichweitenmodulator von Simeonov besteht aus kleinen, pinartigen Strukturen, die die Form des Tumors nachbilden. Dadurch soll die Bestrahlungszeit signifikant verkürzt werden, sodass die Behandlung innerhalb von Sekunden oder sogar Millisekunden möglich wird. Diese bahnbrechende Methode wird bereits von führenden Unternehmen in tierischen Studien erprobt, was das Potenzial der Technologie weiter unterstreicht.
Preise der Behnken-Berger-Stiftung
Die Behnken-Berger-Stiftung fördert gezielt junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in ihrem Fach hervorragende Leistungen erbringen. Neben Dr. Yuri Simeonov wurde auch Dr. Ivan Domingo Muñoz Molina mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Seine Arbeit befasste sich mit der Messung von linearer Energietransfer und relativer biologischer Effektivität mit Track-Detektoren.
Bei der Vergabe dieser Preise wird besonderes Augenmerk auf die Gleichstellung der Geschlechter gelegt: Bei gleichwertiger Qualifikation erhalten Wissenschaftlerinnen bevorzugt den Zuschlag. Die Förderpreise richten sich insbesondere an Forscher im Bereich Strahlenschutz, dem therapeutischen und diagnostischen Einsatz von Röntgenstrahlung sowie der Anwendung physikalischer Methoden in der Radiologie.
Zusätzlich zu diesen Preisen bietet die Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) verschiedene Auszeichnungen an, die darauf abzielen, die klinisch-nuklearmedizinische Bildgebung und die Radiologie zu unterstützen. Dies umfasst unter anderem den Cuno Winkler-Preis, der jüngere Wissenschaftler für ihre Beiträge zur Evidenzgenerierung in der nuklearmedizinischen Bildgebung auszeichnet, sowie den Alfred-Breit-Preis der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) für Forschungsarbeiten, die Fortschritte in der Krebstherapie fördern.
Zusammengefasst stellt die Anerkennung von Dr. Yuri Simeonov nicht nur eine persönliche Errungenschaft dar, sondern auch einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung der medizinischen Physik, mit dem Ziel, Krebsbehandlungen effektiver und sicherer zu gestalten.