
Die Doku-Reihe über die Arbeit von Feuerwehrleuten zeigt eindrucksvoll, wie vielfältig und herausfordernd der Alltag der Lebensretter ist. In Städten wie Krefeld, Delmenhorst und Dortmund begleiten Kaerateams die aktuellen Einsätze, während Feuerwehrleute in Saarbrücken, Gießen, Kaiserslautern, Hagen und Flensburg aktiv sind. Zu ihren Aufgaben zählt das Befreien von Unfallopfern, das Löschen von Bränden und das Retten von Menschenleben. Die Feuerwehrleute müssen dafür über vielseitige Fähigkeiten verfügen, da die Einsätze oft unvorhersehbar sind. Dies berichtet TV Movie.
Im Kontext steigender Einsatzzahlen schlägt die Feuerwehr in Berlin alarmierende Töne an. Bis Ende Januar 2023 wurde ein Rekord von 44.000 Einsätzen registriert. Besonders häufig werden die Notrufnummern während der Grippesaison gewählt, wobei viele Anrufer zwar gesundheitliche Beschwerden melden, jedoch keine echten lebensbedrohlichen Situationen vorlegen. Es wird daher appelliert, den Notruf 112 ausschließlich in akuten Notfällen zu wählen. Ein neues Triage-System soll ab dem 25. März 2023 implementiert werden, um die Einsätze nach Dringlichkeit zu priorisieren, so der RBB.
Das neue Triage-System
Das fünftufige Triage-System hat das Ziel, lebensgefährliche Notfälle, die lediglich etwa fünf Prozent der Einsätze ausmachen, vorrangig zu behandeln. Die zweitwichtigste Kategorie umfasst 40 Prozent der Einsätze, in der Symptome wie Brustschmerzen, Bewusstseinsstörungen und Atemnot eingeordnet werden. Im Vergleich dazu fallen Bauch- und Rückenschmerzen, sowie weniger akute Traumata und Vergiftungen in die dritte Kategorie, die etwa 35 Prozent der Notrufe ausmacht.
Darüber hinaus werden in der vierten und fünften Kategorie Unfälle und Krankheiten eingeordnet, die weniger dringlich sind. Mehr als 10 Prozent der Anrufer verweisen auf weniger schwerwiegende Beschwerden und können möglicherweise an den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst (116 117) verwiesen werden.
Überlastung der Rettungsdienste
Die hohe Anzahl an Notrufen und die langen Anfahrtszeiten in den Außenbezirken stellen ein bedeutendes Problem dar. Eine alternde Gesellschaft und fehlende Alternativen im Gesundheitswesen erhöhen den Druck auf die Rettungsdienste weiter. Häufig wählen Menschen in psychischen Krisensituationen ebenfalls die Notrufnummer 112, was die Verfügbarkeit der Rettungswagen zusätzlich einschränkt.
Das neue Konzept der Berliner Feuerwehr ist darauf ausgelegt, die Stabilität des Rettungsdienstes zu erhöhen. Auf diese Weise soll die Versorgung von Patienten mit zeitkritischen Krankheitsbildern wie Herzinfarkten und Schlaganfällen verbessert werden. Tragischerweise bedeutet dies, dass Patienten mit Bagatellverletzungen, wie einem verstauchten Fuß oder einer eingewachsenen Zehe, künftig mit längeren Wartezeiten rechnen müssen. Bisherige Einsätze von hochqualifizierten Notfallsanitätern bei solchen Bagatellen trugen zur Überlastung der Rettungskräfte bei. Hierzu berichtet auch die Berliner Zeitung.