Gießen

Carmen Gerlach: Einfühlsame Erinnerungen für Trauernde Eltern

In einer berührenden Initiative widmet sich Carmen Gerlach aus Biebertal der fotografischen Erinnerung verstorbener Babys und Kinder. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit erfolgt im Rahmen der Stiftung „Dein Sternenkind“, mit der sie seit sieben Jahren eng verbunden ist. Bis heute hat Gerlach über 200 Familien in diesen schwierigen Situationen begleitet und ihnen wertvolle Erinnerungen an ihre verstorbenen Kinder geschenkt. Diese besondere Art der Trauerarbeit stellt für viele Eltern eine wichtige Möglichkeit dar, mit ihrem Verlust umzugehen und für eine bleibende Verbindung zu sorgen.

Die Herausforderungen, mit denen trauernde Eltern konfrontiert sind, erfordern ein Höchstmaß an Feingefühl. Gerlach betont die Wichtigkeit, diesen Eltern in einer vulnerablen Phase empathisch und respektvoll zu begegnen. Sie erhält ihre Aufträge über eine App der Stiftung, die von Kliniken, Eltern und Bestattern genutzt wird. Ihre 30-jährige Erfahrung als Krankenschwester in der Psychiatrie kommt ihr in dieser einfühlsamen Arbeit zugute. Bei den Fotoshootings wickelt sie die verstorbenen Kinder behutsam in weiche Stoffe oder Strampler, um eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen.

Persönliche Motivation und kreative Trauerbewältigung

Ein tief persönlicher Antrieb hinter Gerlachs Engagement ist ihr eigener Verlust: 1984 verlor sie ihr erstes Kind kurz nach der Geburt. Diese Erfahrung beeinflusst maßgeblich ihre Art und Weise, wie sie mit trauernden Eltern umgeht. Obwohl viele Eltern zunächst zögerten, ihre verstorbenen Kinder fotografieren zu lassen, gelingt es Gerlach oft, sie von der Bedeutung dieses Schrittes zu überzeugen.

Ein kreativer Umgang mit Trauer bietet viele positive Ansätze, die dazu beitragen können, emotionale Belastungen zu verarbeiten. Kreatives Gestalten, wie es in der Arbeit von Trosthelden beschrieben wird, hilft dabei, Trauergefühle zu entfalten und zu externalisieren. Dies kann die Wahrnehmung und Einordnung von Emotionen verbessern und einen temporären Abstand von belastenden Gedanken bieten.

Ausstellung im Lindener Rathaus

Um das Bewusstsein für diese wertvolle Arbeit zu schärfen, findet im Lindener Rathaus eine Ausstellung mit über 80 eindrucksvollen Bildern von Fotografen der Stiftung statt. Diese Veranstaltung beginnt am 21. Januar und läuft bis zum 28. März. Sie bietet eine Plattform, um die Geschichten und Erinnerungen, die vielen Eltern helfen, ins Licht zu rücken.

Die Fotos werden den Eltern kostenfrei zur Verfügung gestellt, und Gerlach setzt auf einen besonders persönlichen Ansatz: Sie stickt die Namen der Kinder in kleine Kissen, was den Erinnerungen noch mehr Gewicht verleiht. So erhalten die Eltern nicht nur Bilder, sondern ein Stück ihrer verlorenen Liebe, das immer bei ihnen bleibt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
giessener-allgemeine.de
Weitere Infos
mappingmemories.ca
Mehr dazu
trosthelden.de

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