Fulda

Tegut in der Krise: 120 Stellen weg und Filialen in Gefahr!

Der Lebensmitteldiscounter Tegut steht vor drastischen Veränderungen, seit die Muttergesellschaft Migros Ende November 2024 einen umfassenden Spar- und Sanierungskurs angekündigt hat. Infolgedessen wurden bereits erste Kündigungen in Fulda ausgesprochen, und Gespräche mit potenziellen Käufern von Tegut-Filialen eingeleitet. Rund 10% des Filialportfolios sollen in den nächsten zwei Jahren an neue Betreiber übergeben werden, was zu einem Abbau von insgesamt 120 Vollzeitstellen führt.

Betroffen von den Einschnitten sind vor allem Mitarbeiter der zentralen Dienste in Fulda sowie des neu errichteten Logistikzentrums in Michelsrombach. Gleichzeitig werden den Mitarbeitenden Angebote zur einvernehmlichen Beendigung ihrer Arbeitsverhältnisse unterbreitet, was bereits zu Eigenkündigungen geführt hat. Der Betriebsrat zeigt sich besorgt über diesen Trend und hofft, dass er sich nicht weiter verstärkt. Wechsel im Management wurden ebenfalls vollzogen, als der langjährige Geschäftsführer Thomas Gutberlet das Unternehmen nach der Ankündigung sofort verließ. Gutberlet leitete Tegut seit 2009 und war der Enkel des Firmengründers.

Hintergründe der Sanierung

Tegut, ein Unternehmen aus Fulda mit etwa 7.700 Mitarbeitern und rund 350 Filialen in Deutschland, wird von seinem Schweizer Eigentümer Migros zur Sanierung gezwungen. Bei dieser Entscheidung spielten unzureichende Umsatz- und Profitabilitätsentwicklungen eine entscheidende Rolle. Die Maßnahmen zielen darauf ab, einen „Negativtrend“ zu stoppen und die Zukunft des Unternehmens zu sichern, so die Aussagen aus dem Hause Migros. Über 30 Standorte sind betroffen, wobei unklar bleibt, welche genau verkauft werden sollen. Die Gespräche über den Verkauf der Filialen laufen parallel zum Stellenabbau.

Im Kontext der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Deutschland, die von einer schlechten Stimmung, hohen Energiekosten und einem zunehmenden Wettbewerbsdruck, insbesondere aus China, geprägt ist, werden in vielen Unternehmen, darunter auch in der Industrie, Stellenabbau und Einsparmaßnahmen angekündigt. Experten warnen, dass die deutsche Wirtschaft am Rand einer Rezession steht, und steigende Arbeitslosenzahlen ohne Trendwende bis zum Frühjahr vorhergesehen werden.

Reaktionen und Ausblick

Die Gewerkschaft Verdi hat bereits ihr Bedauern über die getroffenen Entscheidungen geäußert und setzt sich für den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze ein. Der Betriebsrat von Tegut zeigt sich ebenfalls besorgt über die Entwicklung, hofft jedoch auf eine positive Wende in den Gesprächen mit den neuen Käufern der Filialen. Kurz- und mittelfristig bleibt jedoch ungewiss, wie sich die Maßnahmen auf die Belegschaft und die Standorte auswirken werden.

Diese Veränderungen im Tegut-Konzern sind nicht isoliert zu betrachten, denn auch andere Unternehmen in Deutschland kämpfen mit ähnlichen Herausforderungen. Beispielsweise plant der Automobilzulieferer Schaeffler den Abbau von 4.700 Stellen, während Volkswagen in der Krisenstimmung eines seiner Werke auf der Kippe hat, was einen massiven Stellenabbau für Zehntausende Jobs zur Folge haben könnte.

Angesichts dieser Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bei Tegut und in der deutschen Wirtschaft insgesamt weiterentwickeln wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
fuldaerzeitung.de
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tagesschau.de

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