Fulda

Schockierende Grundsteuer-Erhöhungen: Rentner in Dipperz am Limit!

In der Siedlung an der Kneshecke in Dipperz, unweit von Fulda, sorgt die erhebliche Erhöhung der Grundsteuer für Unverständnis und Protest unter den Anwohnern. Besonders betroffen sind die Rentner Waldemar Held und Günther Kohlmann, die für ihre identisch großen 60 Quadratmeter großen Häuser plötzlich drastisch höhere Beträge entrichten müssen. Während Held von einer Erhöhung der Grundsteuer auf 770 Euro betroffen ist, muss Kohlmann sogar 1.000 Euro zahlen, im Vergleich zu zuvor lediglich 58 Euro. Diese Erhöhung bedeutet eine Vervierzehn- bis beinahe Versiebzehnfachung der Grundsteuerbeträge.

Die Situation wird noch rätselhafter, da andere Anwohner mit identischen oder sogar größeren Grundstücken weit weniger zahlen. Ein Nachbar, der ein ähnliches Haus bewohnt, muss nur 150 Euro zahlen, während ein anderer mit einem größeren Grundstück lediglich 250 Euro zu berappen hat. Solche Unterschiede werfen Fragen auf, die auch Karsten Aßmann, der Vorsitzende des Haus- und Grundbesitzervereins, als problematisch erachtet. Er betont, dass die erheblichen Unterschiede nicht durch die Nutzung als Feriensondergebiet erklärt werden können.

Reaktion der Gemeinde und unklare Hintergründe

In Reaktion auf die Proteste der Anwohner hat die Gemeinde Dipperz die Grundsteuer-Beträge stark reduziert, was bei den Rentnern Erleichterung auslöste. Dennoch bleibt unklar, wie es zu den anfänglich so unterschiedlichen Festsetzungen kam. Bürgermeister Klaus-Dieter Vogler verweist darauf, dass die Grundsteuerbescheide auf den Messbeträgen des zuständigen Finanzamts basieren. Leider fehlen der Verwaltung die nötigen Kapazitäten, um die auffälligen Unterschiede in den Bescheiden zu prüfen.

Der Handlungsbedarf ist offensichtlich, denn in den Rathäusern des Kreises Fulda häufen sich Beschwerden und Rückfragen zu den Grundsteuerbescheiden. In diesem Zusammenhang wird auch die Bürgermeisterkreisversammlung aktiv, um den vielen Bürgeranfragen zu begegnen, die bislang unbeantwortet bleiben.

Neue Regelungen ab 2025

Ab 2025 gelten neue Regelungen für die Grundsteuer, die seit dem 1. Januar in Kraft sind. Wie die Tagesschau berichtet, rechnen viele Kommunen damit, dass die meisten Bescheide im ersten Quartal 2025 versendet werden. Die Verzögerungen bei der Versendung der Bescheide sind größtenteils auf späte Änderungen an den Berechnungsmethoden in einigen Bundesländern zurückzuführen. Dies führt zu Unsicherheiten für viele Eigentümer, da unklar ist, ob sie künftig mehr oder weniger zahlen müssen.

Der Verband Haus & Grund informiert, dass rund zwei Drittel der Hausbesitzer noch keinen Grundsteuerbescheid erhalten haben. Das bedeutet, dass die Höhe der Hebesätze in vielen Gemeinden noch nicht festgelegt ist. Diese Hebesätze sind für die jährliche Grundsteuerberechnung von grundlegender Bedeutung und können von den Kommunen bis zum 30. Juni 2025 rückwirkend festgelegt werden.

Die Grundsteuer bleibt eine essentielle Einnahmequelle für die Gemeinden, die jährlich über 15 Milliarden Euro einbringt. Jedoch wird auch berichtet, dass in vielen Kommunen mit höheren Grundsteuern aufgrund finanzieller Schwierigkeiten zu rechnen ist. Die Gemeinden können die Hebesätze anpassen, sind dabei jedoch an verfassungsrechtliche Grenzen und Empfehlungen zur Aufkommensneutralität gebunden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
fr.de
Weitere Infos
fuldaerzeitung.de
Mehr dazu
tagesschau.de

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