
Im Landkreis Darmstadt-Dieburg kommt es zu einem Krisengespräch über die mangelhafte Entsorgung der Gelben Säcke. Dies berichtet ffh.de. Der erste Kreisbeigeordnete Lutz Köhler fordert von der Rohstoffmanagement GmbH (RMG) und dem Dualen System Deutschland (DSD) sofortige Maßnahmen. Hintergrund sind die zahlreichen Beschwerden, die nach dem Wechsel des Entsorgers aufgetreten sind. Köhler betont die Dringlichkeit einer zeitnahen und umfassenden Lösung und will eine To-Do-Liste umsetzen, deren Ergebnisse bis Februar veröffentlicht werden sollen.
Köhler äußerte, dass die Maßnahmen messbare Erfolge bringen und die Anzahl der Beschwerden reduzieren sollen. Zu den unmittelbaren Forderungen an RMG zählt die Verstärkung des Hotline-Personals, um die Erreichbarkeit zu gewährleisten. Zudem wird ein Online-Mängelmelder gefordert, der für Transparenz bei gemeldeten und behobenen Problemen sorgen soll.
Beschwerden und Herausforderungen
Die Beschwerden über die ineffiziente Abholung der Gelben Säcke haben in den letzten Wochen stark zugenommen, wie fr.de berichtet. Insbesondere im gesamten Kreisgebiet blieben die mit Leichtverpackungen gefüllten Säcke oft liegen. Lutz Köhler saß daher mit Vertretern des DSD zusammen, um belastbare Zusagen zur Verbesserung der Situation zu erhalten.
Pfungstadts Bürgermeister Patrick Koch erwähnte außerdem, dass die Kreiskommunen bereits in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit dem Dienstleister gemacht haben. Diese Erfahrung macht die aktuellen Probleme umso gravierender, da viele Bürger mit der Abholung unzufrieden sind. Eine Verbesserung der Kommunikation bei Beschwerden oder Anfragen wird ebenso gefordert.
Umweltbewusstsein und Abfallwirtschaft im Fokus
Die aktuellen Schwierigkeiten in der Abfallentsorgung werfen auch ein Licht auf die Entwicklung der deutschen Kreislaufwirtschaft. Laut umweltdialog.de hat sich diese seit 2018 rasant gewandelt und wird durch verschiedene Faktoren wie die Corona-Krise und den Ukraine-Konflikt erheblich beeinflusst. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland etwa 410 Millionen Tonnen Abfälle entsorgt, wobei die Kreislaufwirtschaft in den letzten Jahren stark gewachsen ist.
Die Branche beschäftigt mittlerweile rund 310.000 Arbeitnehmer und hat seit 2010 einen Umsatzanstieg von 47% verzeichnet. Recycling und die Nutzung von Sekundärrohstoffen tragen entscheidend zum Klimaschutz bei und haben die Emissionen aus der Abfallwirtschaft seit 1990 um 75% gesenkt.
Die Geschehnisse im Landkreis Darmstadt-Dieburg verdeutlichen den Druck auf Entsorgungsunternehmen, ihre Prozesse zu optimieren und den Anforderungen der Bürger gerecht zu werden. Die erfolgreiche Umsetzung der geforderten Maßnahmen könnte nicht nur zu einer Verbesserung der aktuellen Situation führen, sondern auch den Weg für eine zukunftsfähige Abfallwirtschaft ebnen.