Hessen

Continental schließt Wetzlar: 360 Jobs weg – Drama in der Autoindustrie!

Die Schließung des Continental-Werks in Wetzlar hat weitreichende Auswirkungen auf die Beschäftigten vor Ort und signalisiert einen weiteren Einschnitt in der turbulenten deutschen Automobilindustrie. Rund 360 der 430 Mitarbeitenden werden ihren Arbeitsplatz verlieren, nachdem die Entscheidung zur Schließung bereits seit Monaten feststand. Die Betriebsversammlung am Dienstag brachte die endgültigen Entscheidungen ans Licht und überwältigte die Belegschaft mit einem Gefühl der Resignation und Verzweiflung. „Die Hoffnung der Beschäftigten wurde zerstört“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Jörg Seidler und wies auf die geringe Zahl von Beschäftigten hin, die möglicherweise nach Frankfurt wechseln können. Hierbei wird von lediglich 30 bis 18 transferierten Mitarbeitenden gesprochen.

Die ursprünglichen Pläne sahen vor, 160 Mitarbeiter zu entlassen und 220 neue Stellen in Frankfurt anzubieten. Diese Option sowie die Verlagerung von 80 Jobs nach Babenhausen wurden jedoch ebenfalls zurückgezogen. Mittlerweile sind 41 Auszubildende unter den Betroffenen, was die Sorgen um die zukünftige berufliche Perspektive der jungen Fachkräfte erheblich verstärkt.

Gesamte Situation in Hessen

Mit der Schließung des Wetzlarer Standorts steigt die Gesamtheit der Stellenstreichungen in Hessen von 1.200 auf 1.400. Diese Zahl wird durch die Schließung des Standortes Schwalbach, der ebenfalls bis Ende 2025 geschlossen werden soll, weiter beeinflusst. An diesem Standort sollen Teile der Belegschaft nach Frankfurt oder Babenhausen umziehen, während der Rest, gemäß den Unternehmensangaben, „sozialverträglich“ abgebaut werden wird.

In Hessen sind insgesamt 1.100 Arbeitsplätze betroffen, und die Situation wird durch die jüngsten Entwicklungen in der Automobilindustrie noch komplizierter. Die Kritik der IG Metall und der politischen Seiten ist laut und eindringlich. An den Unternehmensentscheidungen wird die Vorgehensweise als planlos und schäbig kritisiert. Zudem zeigt die Stadt Wetzlar Enttäuschung über die Schließungspläne und beabsichtigt, Einfluss auf die Entscheidungen zu nehmen.

Der breitere Kontext der Automobilindustrie

Diese Reorganisation von Continental ist Teil eines größeren Trends innerhalb der Automobilindustrie in Deutschland. Branchenweit befinden sich viele Unternehmen im Krisenmodus, geprägt von häufigen Umstrukturierungen und Werksschließungen. Das Ifo-Institut hat berichtet, dass die Stimmung in der deutschen Automobilindustrie auf einem verheerenden Tiefstand ist – das Stimmungs-Barometer fiel von -28,6 im Oktober auf -32,1 im November 2024. Prognosen warnen davor, dass zahlreiche Unternehmen Stellenkürzungen erwägen, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen.

Die Automobilindustrie in Deutschland sieht sich nicht nur mit der Unsicherheit konfrontiert, die durch europäische Marktbedingungen verursacht wird, sondern auch mit dem unaufhörlichen Druck seitens der Verwaltungskosten. Continental hat einen Umsatzrückgang von 4 Prozent im dritten Quartal 2024 gemeldet und prognostiziert im Bereich Automotive einen Verlust von 124 Millionen Euro, was die Dringlichkeit für Umstrukturierungen und Personalabbau nur verstärkt. Die Situation ist alarmierend und betrifft nicht nur Continental, sondern zieht sich durch zahlreiche andere Unternehmen der Branche, wie zum Beispiel Bosch, Ford und Opel, die ebenfalls Kündigungen und Produktionskürzungen angekündigt haben.

Inmitten dieser turbulenten Entwicklungen wird der Rüstungskonzern Hensoldt in Wetzlar zum potenziellen Retter, da Interesse an der Übernahme von Beschäftigten bekundet wurde. Dennoch bleibt die Unsicherheit über die Zukunft der Arbeitsplätze in der Automobilbranche vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Umwälzungen bestehen.

Statistische Auswertung

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