Hessen

Ärztliche Versorgung in Langen: Patienten frustriert über Praxiswechsel!

In Hessen sorgt die Entscheidung eines Hausarztes für Aufregung: Dr. Gero Björn Denda behandelt seit Anfang 2025 ausschließlich Privatpatienten und Selbstzahler. Dies wird von vielen in der Region als problematisch angesehen, da Patienten, die gesetzlich versichert sind, nicht ausreichend über diese Veränderung informiert wurden. Betroffene berichteten der Redaktion, dass sie erst vor Ort von der neuen Regelung erfuhren. Eine ehemalige Patientin brachte ihren Unmut durch einen Zettel am Eingang der Praxis zum Ausdruck.

Die Praxis wurde erst 2020 eröffnet, und in der Umgebung haben sich seitdem drei weitere Allgemeinärzte in Langen niedergelassen. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) sind aktuell 19,25 Versorgungsaufträge auf 20 Ärzte verteilt, was die Verfügbarkeit für Kassenpatienten einschränkt. In dem Planungsbereich Neu-Isenburg/Dreieich/Langen gibt es zudem 5,5 freie Plätze für neue Ärzte. Eine neue Berechnung zur Bedarfsplanung, die gesetzlich geregelt ist und eine flächendeckende ärztliche Versorgung sicherstellen soll, ist für April 2025 angekündigt.

Frustration unter Patienten

Diese Entwicklung hat zu erheblicher Frustration bei den Patienten geführt. So äußern viele Langener in sozialen Medien unterschiedliche Meinungen zur Situation. Einige Patienten berichteten, nicht rechtzeitig informiert worden zu sein, während andere eine Benachrichtigung erhalten haben. Dies zeigt, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen der Praxisveränderung sind.

Der Frust über die begrenzten Alternativen ist nicht nur in Hessen spürbar. In Deutschland sind rund 90 Prozent der Bevölkerung bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert, während etwa 10 Prozent privat versichert sind. Ein dritter Teil sind Selbstzahler. Letztere haben oft den Vorteil, schneller einen Arzttermin zu erhalten, während Kassenpatienten oft Wochen oder Monate auf einen Facharzttermin warten müssen. Dies zeigte sich dramatisch am Beispiel von Pia Meyer-Schunk, die sechs Monate auf einen Termin für eine Krebstherapie warten musste und schließlich als austherapiert gilt.

Strukturen des Gesundheitssystems

Die Probleme mit der Versorgungsqualität sind auch in medizinischen Strukturen verwurzelt. Die meisten Arztpraxen in Deutschland sind „vertraglich“ zugelassen und verpflichtet, jede versicherte Person zu behandeln. Privatpraxen hingegen sind nur im Notfall zur Versorgung gesetzlich Versicherter verpflichtet. Diese unterschiedlichen Verpflichtungen tragen zur ungleichen Verteilung von Arztterminen und Behandlungsangeboten bei.

Ambulante Behandlungen, die in der Regel in Praxen stattfinden, haben ihre eigenen Herausforderungen. Patienten haben das Recht auf freie Arztwahl, was zu einer hohen Nachfrage führt. Selbstzahler sind bereit, hohe Kosten in Kauf zu nehmen, um die schnelleren Behandlungsmöglichkeiten zu nutzen. Inzwischen hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayern keinen Überblick über die Anzahl der Praxen, die Selbstzahlerleistungen anbieten, was die Transparenz im Gesundheitssystem weiter verringert.

Mit all diesen Faktoren bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Langen und anderen Regionen entwickeln wird. Dr. Denda war bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Die bevorstehende Bedarfsplanung im April 2025 könnte bedeutsame Veränderungen mit sich bringen, aber ob dies ausreicht, um die Herausforderungen der Versorgung zu bewältigen, ist ungewiss.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
br.de
Mehr dazu
gesundheitsinformation.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert