
Am 18. April 2025 stehen die transatlantischen Beziehungen vor einer entscheidenden Herausforderung. Diese wird im Rahmen eines sicherheitspolitischen Abends mit Nico Lange am 7. Mai 2025 im Bürgersaal des Kasseler Rathauses thematisiert. Anlässlich des 70. Jahrestags des deutschen NATO-Beitritts wird nicht nur auf die gemeinsame Geschichte zurückgeblickt, sondern auch auf die drohenden Spannungen innerhalb der transatlantischen Partnerschaft. Veranstalter ist die Deutsche Atlantische Gesellschaft Nordhessen, und Lange, ein erfahrener Sicherheitsexperte und früherer Büroleiter im Bundesministerium der Verteidigung, wird einen Impulsvortrag halten, gefolgt von einer Diskussion über aktuelle Entwicklungen und Handlungsoptionen.
Die Schirmherren der Veranstaltung, Mark Weinmeister, Regierungspräsident von Kassel, und Dr. Sven Schoeller, Oberbürgermeister der Stadt Kassel, werden die Bedeutung des Themas unterstreichen. Voraussichtlich wird der Einlass um 19:30 Uhr beginnen, während die Veranstaltung um 20:00 Uhr startet. Interessierte können sich kostenlos anmelden und im Anschluss bei einem Glas Wein und einer Brezel informell austauschen.
Ein transatlantischer Riss
Die aktuellen politischen Entwicklungen haben die transatlantischen Beziehungen erheblich belastet. US-Vizepräsident J.D. Vance kritisierte kürzlich deutsche Politiker auf der Münchner Sicherheitskonferenz und warf ihnen Zensur vor. Dies geschah im Kontext der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar, während Vance auch eine Zusammenarbeit mit der AfD anregte. Solche Äußerungen sorgen für ein besorgtes Klima in Berlin, wo Politiker wie Bundeskanzler Olaf Scholz und Vizekanzler Robert Habeck schockiert auf Trumps Äußerungen reagierten, die die demokratische Legitimität von Ukraines Präsidenten Selenskyj infrage stellten.
Trump selbst forderte Selenskyj auf, sich zu beeilen, oder riskierte den Verlust seines Landes, und bezeichnete ihn als „Diktator“. Während Scholz und Habeck die Unterstützung für die Ukraine bekräftigten, äußerte die deutsche politische Elite, angeführt von Friedrich Merz, Besorgnis über den Paradigmenwechsel in der Außen- und Sicherheitspolitik, den Trumps Politik mit sich bringt. Politische Beobachter beschreiben die Berliner Politik als geschockt und gelähmt von den Provokationen aus Washington.
Die Notwendigkeit transatlantischer Zusammenarbeit
Trotz dieser angespannten Situation bleibt die transatlantische Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung. Deutschland, die USA und Kanada arbeiten seit über 70 Jahren eng zusammen, basierend auf gemeinsamen Werten und historischen Erfahrungen. Die Beziehungen sind fest verankert in kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Banden, die Sicherheit, Frieden und Demokratie fördern. Die transatlantische Allianz ist besonders in Krisenzeiten unerlässlich.
Analysen betonen zudem die notwendige enge Abstimmung in Verteidigungs- und Wirtschaftspolitik im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die multilaterale Ordnung, die auf Regeln basiert, ist für die Stabilität und den Frieden in Europa und Nordamerika von Bedeutung. Deutschland hat seine Rolle als aktiver Partner in internationalen Gremien gestärkt und verfolgt weiterhin gemeinsame Ziele wie Klimaschutz und nachhaltige Energietransformation.
In diesem Zusammenhang beweisen die vielfältigen Austauschprogramme für Schüler, Studierende, Wissenschaftler, Künstler und Sportler, dass die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA sowie Kanada lebendig sind und über die politische Ebene hinaus wirken. Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit zeigt sich auch im Engagement für die Förderung jüdischer Kultur, insbesondere im US-Bundesstaat New York.